94:6 oder: Warum die Welt keine Agro-Gentechnik braucht

Jens-Peter Holm, Thomas Sannmann, Josef Feilmeier
Jens-Peter Holm (li.) und Thomas Sannmann von der „Ini Gentechnik-frei“ begrüßten Publikum und Redner im Fährhaus Tatenberg. Josef Feilmeier (re.) hielt einen mitreißenden Vortrag gegen den Einsatz von Gentechnik bei der Ernährung von Mensch und Tier.
Einen beeindruckend wortgewaltigen Gegner der Agro-Gentechnik hatte die »Initiative für eine gentechnikfreie Metropolregion Hamburg« zum Vortrag eingeladen: Josef »Sepp« Feilmeier. In seinem Vortrag am 27. Januar 2012 ließ der vielfach preisgekrönte Mischfutterhersteller und -händler aus Passau ein wahres Gewitter an Wissenswertem auf seine Zuhörer niederprasseln und nannte auch Lügen der Gentech-Industrie.

Es sei unwahr, dass die Welt gentechnisch veränderte (GV) Nahrungsmittel brauche. Die Pflanzen brächten alle erwünschten Eigenschaften mit, man müsse sie nur richtig nutzen. »Lebensmittel« könne man die GV-Produkte auch nicht nennen, denn sie machen erwiesenermaßen krank. Sie erhöhen die Anfälligkeit und damit den Medikamentenbedarf, sie erniedrigen die Fruchtbarkeit. GV-Pflanzenzellen finden sich auch in der nachfolgenden Nahrungskette; Giftstoffe aus GV-Pflanzen wurden selbst im Blut gestillter Säuglinge nachgewiesen. Bauern, die ihre Tiere auf GV-freies Futter umstellen, berichten regelmäßig von gesünderen, ertragreicheren Tieren.

Nicht ohne Grund lassen 94% aller befragten Verbraucher GV-Lebensmittel im Ladenregal stehen. In Bayern füttern deshalb schon fast alle Molkereien ohne Gentechnik. »Ich will ein Schneeball im Gebirge sein«, sagt Feilmeier, »und eine Lawine auslösen.« Die Lawine ist schon losgegangen, doch Feilmeier entwickelt das Thema noch weiter: Den Anbau von GV-freiem Soja auf deutschen Äckern testen, ein weiterer Schritt zu ausreichender, gesunder Nahrung für Tier und Mensch.

[Erstveröffentlichung dieses Artikels im Vierländer Bote, Februar 2012]

Pläne 2012: Den Hafen im Fokus

HPA-Chef Jens Meier (li.) und Wirtschaftssenator Frank Horch
HPA-Chef Jens Meier (li.) und Wirtschaftssenator Frank Horch
27.01.2012 | Die Hamburg Port Authority (HPA) stellte am gestrigen Donnerstag ihre Arbeitsschwerpunkte 2012 vor. Demnach sollen im laufenden Jahr knapp 200 Millionen in den Hamburger Hafen investiert werden. Ein Schwerpunkt wird die nautische Erreichbarkeit des Hafens sein. "Wir stehen durch die zunehmende Zahl sehr großer Schiffe vor einigen Herausforderungen. Dabei steht die Sicherheit für uns im Vordergrund", so HPA-Geschäftsführer Jens Meier. Im Herbst erwartet die HPA das erste Schiff mit einem Fassungsvermögen von 16.000 Standardcontainern (TEU) in Hamburg. Erste Studien im Schiffs-Handling-Simulator haben bereits gezeigt, wie und unter welchen Bedingungen diese Containerriesen Hamburg anlaufen können. In den kommenden Monaten werden nun Hafenlotsen die Manöverstrategie für einen sicheren Erstanlauf im Simulator trainieren. "Wir haben festgestellt, dass wir auch Schiffe dieser Größenordnung sicher in den Hafen bekommen. Gleichzeitig warten wir auf den Planfeststellungsbeschluss zur Fahrrinnenanpassung, damit diese großen Frachter Hamburg auch mit einer möglichst hohen Auslastung anlaufen können", so Meier.
Dazu Senator Frank Horch: "Der Entwurf des Planfeststellungsbeschlusses liegt vor. Der Bund und Hamburg bemühen sich zurzeit um die Zustimmung der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen. Für die Gespräche haben wir Vertraulichkeit vereinbart. Unsere Nachbarländer sind unsere Partner bei diesem Projekt - wir sitzen sprichwörtlich alle in einem Boot. Wenn es ein Ergebnis gibt, werden wir das mitteilen - das gilt übrigens auch für die Kosten. Denn auch über die kann man erst eine verlässliche Aussage treffen, wenn alle Verhandlungen abgeschlossen sind." Der Hafen müsse sich im nationalen und internationalen Konkurrenzkampf behaupten, wenn Hamburg eine der größten Handelsdrehscheiben im internationalen Vergleich bleiben will. Die Ausrichtung darauf schließe den Ausbau der Beziehungen mit fernen Ländern ein, so Horch, der Fokus liege dabei zurzeit auf China. Nord- und Südamerika stünden aber auch schon auf der Agenda.

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Annäherung? Scheinriesen in der Kulturlandschaft

Reisegruppe am Windpark Pattensen, Landkreis Winsen/Luhe
Die MM92-WKAs im Windpark Pattensen rauschen bei knapp unter 4 Windstärken etwa so laut wie die ca. 3 km entfernte Autobahn: Auf diesem Weg konnte man das testen.
Am 16. Januar 2012, kurz nach Sonnenaufgang, traf eine etwa 36-köpfige Gruppe Bergedorfer am Windpark von Pattensen ein. Dies war die Exkursion, die im letzten Jahr nach dem Vorschlag von Rainer Deutschmann (BI-W-O) beschlossen und von Stadtplaner Axel Schneede organisiert worden war. Sie sollte die Diskussionen zum Repowering in den Vier- und Marschlanden mit praktischer Anschauung unterfüttern, die theoretischen Gefühle in Sachen Lärm und optischem Eindruck in Erfahrungen umwandeln.

Die Teilnehmer waren Mitglieder der Bürgerinitiativen Ochsenwerder und Kiebitzdeich, Lokalpolitiker aller Fraktionen, Mitarbeiter der Bergedorfer Verwaltung und des Ingenieurbüros NET OHG in Bergedorf. Empfangen wurde die Gruppe vor Ort von Kati Domrös und Bernd Meyer vom Betreiberunternehmen des Pattenser Windparks, der Winenergie GmbH in Winsen/Luhe. Dieser Windpark eigne sich gut zur Anschauung, sagte Jens Heidorn von der NET OHG, weil hier exakt die Windkraftanlagen (WKA) stehen, die auch in den Vier- und Marschlanden aufgebaut werden sollen: Die Repower MM92 mit einem schlanken, 100 Meter hohen Stahlrohrmast, 92 Metern Rotordurchmesser und einer Leistung von rund 2 Megawatt. Bei dieser Ortsbegehung zeigte sich ein bemerkenswertes optisches Phänomen: Es war dem menschlichen Auge relativ egal, ob die WKA 500 oder 1000 Meter entfernt stand – unabhängig von der Entfernung wirkten sie in diesem Gelände annähernd gleich groß. Die Skepsis der Gegner konnte das allerdings nicht beseitigen. So geht die Diskussion am 21. Februar 2012 vielleicht vor den Sommerferien im Umweltausschuss weiter, Thema: Abstände und Flächennutzungspläne.

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Zu dicht am Wasser gebaut

Pegel Altengamme am 19.01.2011
Pegel Altengamme am 19.Jan.2011
In Finkenwerder steht das Wasser so unerwartet so hoch, dass die ReGe die Ortsumgehung nicht planmäßig weiterbauen kann. Dies berichtet die ReGe am heutigen Freitag, dem Dreizehnten.

Eigentlich sollte die Ortsumgehung Finkenwerder im Sommer 2012 fertig sein. Aber jetzt wird der Plan ungewiss, denn alles versinkt im Schlick:
»Der Wasserstand unmittelbar an der Trasse der Umgehungsstraße stieg am vergangenen Wochenende von 00 Zentimeter auf ca. 90 Zentimeter üNN.«, äußerte Reinhard Stadie von der ReGe, und: »Der höchste in den letzten sechs Jahren gemessene Wert an dieser Stelle lag Ende Januar 2007 bei 0,39 Zentimeter üNN - nach dem Orkansturm "Kyrill". Aktuelle Folge: weite Bereiche der Bauflächen stehen unter Wasser. Fällige Erdarbeiten sind nicht möglich.«

Komisch, selbst nach Kyrill und sogar bei dem heftigen Oberhochwasser Anfang Februar 2011 gab es in Finkenwerder nicht so viel Wasser. Dass das jetzt so kommt, damit konnte ja nun wirklich niemand rechnen, vor allem jetzt, da die beiden Orkantiefs »Ulli« und »Andrea« längst über alle Berge sind.

Ein bisschen Wind, ein bisschen Regen, gepaart mit fehlendem Frost (und mehr Wasser im Meer?) – inzwischen verhindert das schon, dass Pläne planmäßig umgesetzt werden können.

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Bergedorfer Museenlandschaft: Wird jetzt alles gut?

Moderatorin Sabine Rossbach (rechts stehend) nahm persönlich die Fragen im Publikum auf. Auf dem Podium im Hintergrund (v.l.n.r.): Dennis Gladiator, Harm Reese, Norbert Hackbusch, Gerhard Lein.
Moderatorin Sabine Rossbach (rechts stehend) nahm persönlich die Fragen im Publikum auf. Auf dem Podium im Hintergrund (v.l.n.r.): Dennis Gladiator, Harm Reese, Norbert Hackbusch, Gerhard Lein.
»Wird jetzt alles gut?« Unter diesem Motto hatten das KulturForum und ver.di am vierten Advent zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die beiden Bürgerschaftsabgeordneten Gerhard Lein (SPD) und Dennis Gladiator (CDU) sowie Norbert Hackbusch (Die Linke.; Vorsitzender des Kulturausschusses der Hamburger Bürgerschaft) und Harm Reese (1. Vorsitzender der »Freunde des Museums für Bergedorf und die Vierlande e.V.«) stellten sich den Fragen der Moderatorin Sabine Rossbach (Direktorin des NDR Landesfunkhauses Hamburg; verantwortet u.a. das Programm von Radio 90,3 und Hamburg Journal) und der anwesenden Öffentlichkeit.

Hamburgs Museen darben und die Existenz des Museum für Bergedorf und die Vierlande und des Rieck-Haus ist gefährdet. Die Herauslösung dieser beiden Häuser aus der jetzigen Trägerschaft, der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH), soll den Fortbestand sichern. Dass die beiden Häuser in die Obhut des Bezirks übergehen sollen, beschlossen im September die Hamburger Bürgerschaft auf Antrag der SPD und im November dann auch die Bergedorfer Bezirksversammlung. Manko beider Beschlüsse: Keiner weiß, wie sich die beiden Häuser zukünftig finanzieren können. Hamburg ist klamm und auch der Bezirk Bergedorf sucht noch nach dem nötigen Budget. So bleibt es bis dato bei Wunschvorstellungen, die in politische Aufträge an die Verwaltung gegossen werden, und bei vielen offenen Fragen.

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Die Polizei beim Regionalausschuss

Die 10. Sitzung des Regionalausschuss findet am Dienstag, 17.01.2012, um 18 Uhr in der Schule Fünfhausen, Durchdeich 108, 21037 Hamburg statt.

Tagesordnung
Öffentlicher Teil :
1 Öffentliche Fragestunde (Bürgerfragestunde) gem. §23 GO
2 Genehmigung der Niederschrift über die 9. Sitzung, öffentlicher Teil
3 Bericht vom Kindertag Haus Warwisch: Frau Lewandowski mit Kindern
4 Bericht Herr Polizeidirektor Bernd Krösser
4.1 Parkverbot Neuengammer Hausdeich
4.2 Ergebnisse der Verkehrskontrollen im Landgebiet
4.3 Anträge
4.3.1 XIX/0399: Verkehrssicherheit auf den Deichstraßen, Einrichtung Fuß- und Radwegen (FDP/Piraten)
4.3.2 XIX/0418: Versetzte Sturmflutschranke Durchdeich – Süd / Ochsenwerder Landscheideweg
5 Bekanntgabe und Beantwortung von Anfragen
6 Mitteilungen der Verwaltung
7 Verschiedenes

Laway singt en Winterleed in Ohlgamm

LAWAY WinterleedPlattdeutsche Wintermusik aus Ost-Friesland

Laway aus Ostfriesland sind auf Tour und machen einen Abstecher in die Vierlande! Zweimal gibt es hier Gelegenheit, die plattdeutschen Folkmusiker live zu erleben, einmal im Gasthaus Hitscherberg (21. Januar ) und einmal in der Altengammer St. Nicolai-Kirche (22. Januar). Das Programm ist winterlich und vor allem aktuell und reicht von Störtebeker bis Windkraft.

„Ik bruuk en Boot, dat twee kann dragen, di Leev un mi, Land is in Sicht“, heißt es in einem Lied des Winterleed-Programms, das Petra Fuchs, Gerd und Keno Brandt, Tilo Helfensteller und Jörg Fröse aus dem Repertoire der letzten Jahre zusammengestellt haben. Und ein Boot im Raureif (Ruugfröst) am Großen Meer ziert auch das diesjährige Tourplakat.

„Wenn Fröst sien witt‘ Baart, sük wiest na oll Aard, un Ruugfröst fallt van de Bomen“, dann erklingen in den wunderbaren alten Kirchen zwischen Wilhelmshaven und Greetsiel, zwischen Carolinensiel und Westoverledingen, an vielen Orten in Ost-Friesland Lieder wie aus einer anderen Zeit. Poetisch, anrührend und mitreißend zugleich ist die Musik der fünf Barden, die in Neustadtgödens, Schortens, Leezdorf, Westrhauderfehn und Düsseldorf zuhause sind.

Grundlage bei „Winterleed“ ist dabei immer die gleichnamige CD aus dem Jahr 2001 mit Winter- und Weihnachtsliedern auf Platt. Dazu gesellen sich Lieder und Tänze aus den Theaterproduktionen anlässlich der Störtebeker-Freilichtspiele in Marienhafe, von „Dusend Dalers“ in Oldersum, „Törf un Strom“ und „Barkhahn un Blitz“ in Wiesmoor, wo LAWAY mit Liedern und Musik jeweils zum Erfolg beigetragen hat. In diesem Jahr sind es die Hits von Marienhafe und die Gruppe wird bereits ein paar Lieder aus der kommenden CD „Mörgensteern“ vorstellen, die anlässlich „550 Jahre Schloss Neuenburg“ 2012 erscheinen wird


Was vom Tourplan übrig ist:

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