Stopp Genmais-Zulassung in Deutschland

Pionierpflanzen: DuPont-Versuchsfeld in Curslack
QR-Code scannen und den Appell gegen den Gen-Mais 1507 downloaden
QR-Code scannen und den Appell gegen den Gen-Mais 1507 downloaden
Die Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg ruft dazu auf, gegen die drohende Zulassung des gentechnisch veränderten Maises 1507 (DuPont) zu protestieren und einen Appell an Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz zu schicken. Andrea Madadi und Thomas Schönberger von der Initiative haben dazu ein Mailaktion vorbereitet.

»Wir möchten euch und Sie bitten, an der Mail-Aktion bzgl. der geplanten Zulassung des Gentechnik-Mais 1507 an den Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, teilzunehmen (siehe unten). Gerne kann der Text individuell ergänzt werden.
Bitte auch den eigenen Namen drunter setzen und dann ab damit an olaf.scholz{at}sk.hamburg.de.
Bitte den Aufruf unbedingt auch über Ihre bzw. eure Verteiler weiterleiten - es eilt etwas!«, schreibt Andrea Madadi.

TEXTVORSCHLAG:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Scholz,

voraussichtlich am 13. Dezember stimmt der Umweltministerrat über eine
Anbauzulassung des DuPont-Gentechnik-Mais 1507 ab. Endet die Abstimmung im
Patt, wird die Kommission den Genmais zulassen. Schon im Frühjahr könnte diese Sorte
dann auch in Deutschland angebaut werden. Dieser Mais produziert ständig
Insektengift, das Schmetterlinge und andere Insekten gefährdet.

Hiermit fordere ich Sie auf, sich auf der Basis des Beschlusses der
Hamburger Bürgerschaft gegen die Agro-Gentechnik sich bei den Parteispitzen
von CDU/CSU und SPD dafür einzusetzen, dass Deutschland mit einem klaren
"Nein" - gegen die Zulassung des Gentechnik-Mais 1507 stimmt.
Bitte informieren Sie mich über Ihre konkreten Aktivitäten.

Mit vielem Dank und freundlichen Grüßen,
....

Über DuPont 1507 bei Wikipedia lesen

Wie sicher solche potenziell tiefgreifenden Zulassungen von gentechnisch veränderten Pflanzen und Tieren sind, zeigt der folgende Fall, den »Save our seeds« berichtet:
Es ist ein bisher einmaliger Vorgang: die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat ihre Bewertung einer gentechnisch veränderten Maissorte zurückgezogen. Noch im März hatten ihre Experten behauptet, der transgene Mais 59122 der US-Agrochemiekonzerne Dow und Dupont sei genauso sicher wie konventionelle Pflanzen. Doch nun gebe es „neue wissenschaftliche Informationen“, teilte die Behörde am Donnerstag auf ihrer Website mit. Die Annahme, Schmetterlinge und Bienen würden durch den Mais nicht geschädigt, könne daher nicht so stehen gelassen werden.

Heimlich, still und leise kommt die Gentechnik auf unsere Teller?

Pionierpflanzen: DuPont-Versuchsfeld in Curslack
Am 6. November 2013 hat die Europäische Kommission empfohlen, den Genmais „1507“ zum Anbau zuzulassen. Das von der Pflanze ständig produzierte Gift gefährdet Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten. Derzeit stehen keine gentechnisch veränderten Pflanzen auf deutschen Feldern. Doch schon im nächsten Frühjahr könnte der Mais auch hierzulande auf den Äckern wachsen – und auf unseren Tellern landen.

Jetzt müssen die EU-Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie der Kommissionsempfehlung folgen. Sprich: Die deutsche Bundesregierung hat es mit in der Hand, ob der Mais erlaubt wird. Derzeit verhandeln die Parteispitzen, ob sie ein Gentechnik-Verbot in den Koalitionsvertrag aufnehmen. Merkels CDU blockiert hier eine Initiative von CSU und SPD. In den kommenden zwei Wochen wird in den Koalitionsverhandlungen entschieden.

Wenn sich jetzt lautstarker Protest der Bürger/innen erhebt, wird die Große Koalition um ein Gentechnik-Verbot kaum herumkommen. Die Campaigner von CAMPACT im niedersächsichsichen Verden sammeln hier Unterstützung für den Appell für einen Gentech-Stopp in Deutschland:
https://www.campact.de/gentechnik/appell/teilnehmen/

In vielen Ländern sind Gentechnik-Pflanzen bereits außer Kontrolle geraten und verbreiten sich in der Umwelt, teilte Christoph Then (testbiotech) mit. Die Kontamination der biologischen Vielfalt ist jetzt schon ein Problem für kommende Generationen. Testbiotech hat jetzt die erste globale Übersicht der unkontrollierten Ausbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen wie Mais, Reis, Baumwolle, Raps, Straußgras und Pappeln veröffentlicht: »Transgene Escape - Atlas [PDF2,62 MB]«. Betroffen sind die Länder und Regionen USA und Kanada, Mittelamerika, Japan, China, Australien und Europa. In vielen Regionen ist den Pflanzen der Sprung vom Acker in die Umwelt bereits gelungen. In einigen Fällen finden sich die künstlichen DNA-Konstrukte auch in Populationen wild wachsender Arten.

„Koexistenz zwischen gentechnisch veränderten Pflanzen und der biologischen Vielfalt ist nicht möglich, wenn sich Transgene unkontrolliert in wilden Populationen ausbreiten können. Die Gentechnikindustrie kontaminiert die Biodiversität und das Saatgut der Zukunft – wer wird sie dafür verantwortlich machen?“, fragt Margarida Silva von der Plattform für gentechnikfreie Landwirtschaft in Portugal.

Wie Bauern und Verbraucher agrarpolitische Entscheidungen beeinflussen können, ist auch das Thema von Prof. Antônio Andrioli. Er berichtet am 25.11. in Lübeck von der Situation in Brasillien, dem wichtigsten Lieferanten von gentechnikfreien Soja für Europa. Gleichzeitig wird dort in großem Stil gentechnisch verändertes Soja angebaut. Wie ist der aktuelle Stand der Gentechnikdebatte in Brasilien? Gibt es Alternativen und was tut sich in der Agrarökologie? Wie können Bauern und VerbraucherInnen agrarpolitische Entwicklungen beeinflussen?