Biodynamisches Erntefest mit Ökomarkt

Mit Selbst-Ernte und zahlreichen Attraktionen wird in der Demeter Gärtnerei Sannmann Erntedank gefeiert

Beim diesjährigen ERNTE-FEST am 21.September in der Demeter Gärtnerei Sannmann können Kürbis-Fans aus dem Vollen schöpfen. „Wenn das Wetter mitspielt, werden wir dieses Jahr etwa 50 bis 60 Tonnen Kürbisse ernten“, sagt Markus Walkusch-Eylandt, Produktionsleiter der Demeter Gärtnerei Sannmann in Hamburg
Ochsenwerder.

Von 13 bis 18 Uhr können die Besucher der Gärtnerei am Ochsenwerder Norderdeich 50 in den Gewächshäusern, Folientunneln und auf den Feldern selbst Gemüse ernten. Mit dem Erntetaxi – Trecker und Anhänger – geht es ganz bequem zu den Erntestationen. Auf zwei großen Führungen um 13.15 Uhr und 15.00 Uhr erklären die Gärtnermeister die Besonderheiten des bio-dynamischen Gemüseanbaus. Extra für Kinder starten die beliebten, pädagogisch geführten Erlebnisfahrten mit dem
Trecker um 14.00 und 16.15 Uhr. Es geht durch die Gärtnerei zum selber ernten, probieren und Tiere füttern. Die vier Ponys von Melanie Liam stehen für Reit-Runden bereit, ein Sandhaufen lädt zum Buddeln ein und in der Strohburg darf getobt werden. Beim Infostand von Greenpeace können sich die Kleinen als Biene schminken lassen und erfahren auf spielerische Art wie wichtig diese Insekten für das Leben auf der Erde sind.

Erwachsene erholen sich beim Paddeln auf dem Küsterbrack – angeboten wird diese Attraktion von Paddelmeier aus Ochsenwerder. Zahlreiche Öko-Hofe und das Landhaus Scherrer sorgen für kulinarische Highlights – aus der Region, bio und saisonal ist hier das Motto für Spezialitäten wie Käsespieße vom Erdmannshof, Rote Betesalat von Hof Dannwisch, Kartoffelpuffer mit Apfelkompott von Sternekoch Heinz O. Wehmann und Kürbisbrot von Wörme.

„Der Kürbis für das Brot kommt natürlich von uns“, verrät Produktionsleiter Walkusch-Eylandt. Geerntet werden jetzt gerade der orangerote Hokkaido Kürbis, der Winzling Mandarin, der Spaghetti- und der Butternut-Kürbis von vier Hektar zusätzlicher Anbaufläche auf Hof Eggers in der Ohe. Die hatte Gärtnerei-Inhaber Thomas Sannmann vor zwei Jahren gepachtet, weil in seiner Demeter Gärtnerei am Ochsenwerder Norderdeich 50 der Platz für die üppig rankenden Kürbisgewächse und diverse Wintergemüse fehlte. „Wir bauen in der fruchtbaren Ohe vor allem lagerfähiges Wintergemüse wie Kürbisse, Lauch, Möhren, Rote Bete, Pastinaken, Steckrüben, Kohlrabi Superschmelz und den Feinschmecker-Grünkohl Lerchenzunge an“, sagt Thomas Sannmann. Mit dem neuen Wintergemüsesortiment kann die Gärtnerei jetzt das ganze Jahr über gehaltvolles Demeter Gemüse anbieten.

„Kürbisse sollten stets noch etwa zwei Wochen nach der Ernte in der Wärme nachreifen, dann schmecken sie am besten“, empfiehlt der Gärtnermeister. Sehr lecker sei der Mandarin-Kürbis mit seinem feinen Maronen Aroma, der als Ganzes im Ofen zubereitet werden kann. Der Spaghetti-Kürbis kommt dieses Jahr als neue, handliche Sorte auf den Markt. „Die Einzelfrucht wiegt höchstens ein Kilo und punktet mit einem sehr hübschen und wohlschmeckenden Fruchtfleisch“, sagt Markus Walkusch-Eylandt. Der Butternut, ein birnenförmiger Kürbis, wird in diesem Jahr erstmalig angebaut und verspricht mit seinem orangenen Fruchtfleisch mit nussig-buttrigem Geschmack ein Renner zu werden. Auf dem Erntefest werden alle vier Sorten in großen Pyramiden und auf dem Erntedanktisch im Hofladen dekorativ präsentiert.

Ölindustrie versenkt fast 1 Million Kubikmeter Giftmüll unter Hamburger Wohngebiet

Oberflächlich unscheinbar: Flurstück 1619 am Sinstorfer Weg. Hier wird hochgiftiger Flüssigmüll in den Untergrund eingepresst.
Oberflächlich unscheinbar: Flurstück 1619 am Sinstorfer Weg. Hier wird hochgiftiger Flüssigmüll in den Untergrund eingepresst.
Schon seit 1995 wird in dem beschaulichen Hamburger Vorort Sinstorf gesundheitsgefährlicher Flüssigmüll, nämlich Lagerstättenwasser aus der niedersächsischen Erdölproduktion verklappt. Bis Ende August 2014 wurden hier, in der ehemaligen Erdölförderbohrung Groß-Hamburg-2 (GH2), 951187 Kubikmeter des Problemstoffes im Untergrund endgelagert, so der Hamburger Senat in seiner Antwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage[PDF] des Grünen Bürgerschaftsabgeordneten Jens Kerstan. Diese Maßnahme sei erforderlich, »um den Lagerstättendruck aufrecht zu erhalten«, gibt der Senat die Auskunft der Technokraten in den Bergbehörden weiter. Damit wird eine technische Notwendigkeit in den Vordergrund gestellt, die über einen möglichen Umweltskandal hinwegtäuscht. Nicht unumstritten ist die wasserrechtliche Zulassungsfähigkeit derartiger Bohrungen. Kritische Experten bezeichnen solche Einpressbohrungen wie in Sinstorf aus geochemischer Sicht als »tickende Zeitbomben«.

Die Antwort der Hamburger Regierung gibt erste Einblicke in die Entsorgung von hochgefährlichem Problemmüll mitten in einem Wohngebiet der Freien und Hansestadt. Sie gibt aber auch Einblick in die Haltung einer Landesregierung, der bestimmte Fragen offenkundig lästig sind und die ihre verfassungsgemäße Pflicht zu wahrheitsgemäßen und möglichst vollständigen Antworten - wieder einmal - nicht ernst genug nimmt.

Die Verwaltung des betroffenen Bezirks Harburg, der zeitgleich von den Linken Bezirksabgeordneten um Sabine Boeddinghaus auf den Zahn gefühlt worden war, zeigte sich ahnungslos [PDF]: Hier wusste man nichts über die Sondermüllverklappung im eigenen Hoheitsgebiet und fühlt sich somit auch nicht gehindert, aktuell den Bebauungsplan Sinstorf-22 in direkter Nachbarschaft der GH2 aufzustellen.

Umweltschützer aus Hamburg und Niedersachsen, die die Sondermüllverklappung erst vor Kurzem entdeckt und die beiden parlamentarischen Anfragen initiiert hatten, sind erstaunt über die Ignoranz, auch die Dreistigkeit von Behörden und Regierung, mit der kritischen Fragen nach der Zulässigkeit dieser Einpressbohrung und deren möglichen Gefährdung der Umwelt, der öffentlichen Infrastruktur und der menschlichen Gesundheit aus dem Weg gegangen wird.

Senat ignoriert Verfassungsauftrag und verweigert Antworten

Viele Fragen waren dem Senat anscheinend zu heikel, um sie so präzise zu beantworten, wie sie gestellt worden waren.

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