Frau Hendricks: Wir brauchen keinen Genmais!

Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg, Campact und Hunderttausende Bundesbürger appellieren an die Bundesumweltministerin:
Keine Zulassung des Genmais TC 1507 von Pioneer!


In wenigen Tagen stimmt der EU-Ministerrat -- für Deutschland Ministerin Hendricks -- über die Zulassung des Genmais TC 1507 von Pioneer ab. Über 88 Prozent der bundesdeutschen Bevölkerung will aber keine Gentechnik auf unseren Feldern! Im Koalitionsvertrag steht: „Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik an.“ Doch die Regierung scheint wortbrüchig zu werden, denn statt mit Nein zu stimmen, überlegt Schwarz-Rot sich zu enthalten – und das wirkt wie eine Ja-Stimme. Wenn Deutschland nicht mit Nein stimmt, ist die Zulassung des Gen-Mais 1507 in Brüssel nicht mehr aufzuhalten.

Campact hat eine Petition dagegen aufgelegt und die Initiative "Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg" einen Musterbrief verfasst, den alle an die zuständige Bundesumweltministerin schicken können.

Hier klicken, um den Appell gegen den Gen-Mais zu unterzeichnen...
https://www.campact.de/gentechnik/appell-2/teilnehmen/

„Genmais auf den Äckern wäre eine riesige Umweltverschmutzung“, sagt auch Thomas Sannmann, Gärtner aus Ochsenwerder. „Gentechnisch veränderte Pflanzen kreuzen in Kulturpflanzen und in die freie Natur aus – das ist nicht rückholbar“, so der Mitbegründer der Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg. Beispiele aus den USA zeigten, dass es keine Koexistenz zwischen dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen (GVO) und Pflanzen aus konventionellem oder dem Öko-Landbau gäbe. Außerdem ziehe der Anbau von GVOs den massiven Einsatz von Herbiziden und Pestiziden nach sich. Es entstünden Superunkräuter und Schädlingsresistenzen, die nur durch hochgiftige Unkraut- und Schädlingsvernichtungsmittel bekämpft werden könnten. „Dadurch werden weltweit immer mehr Bienenvölker ausgerottet“, so Sannmann.

„Wir fordern von der Bundesumweltministerin Hendricks, am 11. Februar im EU-Ministerrat klar gegen den Genmais TC 1507 zu stimmen“, sagt Hartmut Warm, der die Aktion der Initiative Gentechnikfreie Metropolregion Hamburg leitet (www.hh-genfrei.de). Er verweist darauf, dass es in Deutschland bereits eine überwältigende Mehrheit – sowohl in der Bevölkerung als auch in der Politik - gegen Gentechnik in der Landwirtschaft gibt. Fast 90 Prozent der Deutschen lehnen Agrogentechnik und gentechnisch veränderte Produkte ab. Elf von 16 Bundesländern wie Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Hessen bekennen sich zu einer gentechnikfreien Landwirtschaft. Schleswig-Holstein, Thüringen, Saarland, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind darüber hinaus im Europäischen Netzwerk Gentechnikfreier Regionen  (Charta von Florenz) organisiert. Außerdem wurde 2010 von Ilse Aigner das Label "Ohne Gentechnik" eingeführt, mit dem immer mehr deutsche Unternehmen ihre Produkte auszeichnen.

Vor diesem Hintergrund sei es völlig unverständlich, dass die Abgeordneten der Großen Koalition im Bundestag vergangene Woche einen Antrag der Grünen für ein klares Nein zum Genmais ablehnten. „CSU und SPD widersprechen damit ihren eigenen Aussagen zur Gentechnikfreiheit in Deutschland“, so Warm.
Selbst die Abgeordneten des EU-Parlaments sind klar gegen die Zulassung und haben die Kommission bereits im Januar aufgefordert, die genetisch veränderte Maissorte "1507" des US-Herstellers Dupont Pioneer, nicht zuzulassen. Die Maissorte, die ein eigenes Insektengift produziert, sei gefährlich für Schmetterlinge und andere Nützlinge, so der Entschluss.

Der Musterbrief:

Sehr geehrte Frau Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks,

wie ich gehört habe, wollen Sie sich am 11. Feb. bei der Abstimmung im EU-Ministerrat über den Mais 1507 der Stimme enthalten. Dies würde bedeuten, daß der genmanipulierte Mais 1507 der Firma Pioneer zugelassen wird. Ein Nein Deutschlands würde aber zu einem Anbauverbot führen.

Ich bitte Sie, Ihre Entscheidung noch einmal zu überdenken und zu der Vereinbarung des Koalitionsvertrags zu stehen, wo es heißt (Punkt Umwelt/ Grüne Gentechnik):
"Wir erkennen die Vorbehalte des Großteils der Bevölkerung gegenüber der grünen Gentechnik an."

11 von 16 Bundesländern bekennen sich zu einer gentechnikfreien Landwirtschaft wie Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Hessen. Schleswig-Holstein, Thüringen, Saarland, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz sind darüber hinaus im Europäischen Netzwerk Gentechnikfreier Regionen (Charta von Florenz) organisiert.
Außerdem wurde 2010 von Ilse Aigner in Deutschland das Label "Ohne Gentechnik" eingeführt, mit dem immer mehr Unternehmen ihre Produkte auszeichnen.

Wenn Sie sich tatsächlich der Stimme enthalten würden, kommt das einer Zustimmung gleich. Damit würden Sie die im Koalitionsvertrag gemachte Aussage schon nach kurzer Zeit brechen. Eine de-facto-Zustimmung durch taktische Enthaltung bedeutet, dass die Vorbehalte der Bevölkerung und der Bundesländer nicht anerkannt werden. Und diese Vorbehalte kommen ja nicht von ungefähr, die Unkontrollierbarkeit und Gefährlichkeit von gentechnisch veränderten Pflanzen hat sich immer wieder gezeigt.

Beispiele aus den USA zeigen, dass es keine Koexistenz zwischen dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen und Pflanzen aus konventionellem oder dem Öko-Landbau gibt. Außerdem kommt es durch den massiven Einsatz von bestimmten Herbiziden bei dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen zu immer mehr Superunkräutern, die einen immer höheren Einsatz dieser Herbizide oder anderer Unkraut- oder Schädlingsvernichtungsmittel erfordern. Dadurch werden weltweit immer mehr Bienenvölker ausgerottet.
Außerdem produziert der Mais ein Pestizid (Cry 1F-Protein), das in allen Pflanzenteilen und während der gesamten Vegetationsperiode erzeugt wird (Quelle: http://www.keine-gentechnik.de/bibliothek/zulassungen/dossier-1507-mais.html). Und wie man inzwischen weiß, bilden sich auch bei den Schädlingen Resistenzen bzw. andere Schädlinge besetzen die entstandene Lücke, so dass immer neue Gifte erforderlich werden.

Soll dieser Kreislauf ewig weiter gehen?

Sehr geehrte Frau Bundesministerin, stehen Sie zu Ihrer politischen und menschlichen Verantwortung und sagen Sie bei der Abstimmung im EU-Ministerrat NEIN!


Mit freundlichen Grüßen

Der Brief sollte unterschrieben an die Mailadressen geschickt werden:
barbara.hendricks@wk.bundestag.de und barbara.hendricks@bundestag.de

Dr. Barbara Hendricks MdB
Wiesenstraße 31-33
47533 Kleve
Tel. 02821 - 9 85 27
Fax 02821 - 7 97 97
barbara.hendricks@wk.bundestag.de

Büro Berlin
Dr. Barbara Hendricks MdB
Deutscher Bundestag
Platz der Republik 1
11011 Berlin
Tel. 030 - 22 77 32 13
Fax 030 - 22 77 62 13
barbara.hendricks@bundestag.de

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