Atom ist Müll: Unser gemeinsamer Widerstand

AKW Krümmel, weiterhin stillgelegt oder im Stand By. Betreiber Vattenfall macht weiterhin keine Pläne für einen Rückbau.
AKW Krümmel, stillgelegt oder im Stand By. Betreiber Vattenfall macht weiterhin keine Pläne für einen Rückbau.
Das Film-Forum Bergedorf lädt zu dem Dokumentarfilm »Unser gemeinsamer Widerstand« mit anschließender Diskussion ins Kulturforum am Serrahn ein. Die Vorführung findet am Mittwoch, 11.Juni.2014, um 20 Uhr statt.

»Unser gemeinsamer Widerstand« ist ein neuer Film über die Anti-AKW-Bewegung. Er zeigt auf eindrucksvolle und besonders spannende Weise den jahrzehntelangen Kampf gegen die Atomenergie in Deutschland. Zigtausend Akteure sind bei ihren Aktionen an Bauzäunen und Bahntrassen zu sehen - von den 70er Jahren bis heute. Bilder von Kundgebungen, Sabotageakten, Protesten sowie von jeder nur erdenklichen Form des Widerstandes und der politischen Auseinandersetzung der größten außerparlamentarischen Bewegung in der Bundesrepublik wechseln sich in rasanter Folge ab.

In dem 75-minütigen Querschnitt des nicht kommerziellen Films erzählen die Filmemacher als Aktivistinnen und Aktivisten über den Widerstand, in den sie auch direkt eingebunden waren und noch sind. Der Film wurde anlässlich des GAUs in Fukushima am 12. März 2011 von einer eigenständigen Videogruppe innerhalb der Bürgerinitiative “Altonaer Museum bleibt!” 2012 produziert. Der Film macht einfach Mut, sich zu wehren gegen die Atomenergie und ihre fatalen Folgen für alle Menschen weltweit.


Mehr zum Film: netzwerk-antiatom.de/blog/12

An der folgenden Info-Sammlung haben Dieter Kröger und Antje Kröger-Voss von der Videogruppe mitgewirkt:

Laut einer aktuellen Meldung hat das Betreiberunternehmen Vattenfall die Genehmigung für ein neues Atommülllager im AKW Brunsbüttel beantragt!

Dirk Seifert schreibt dazu »Man wird das Zeug nicht los
Nun ist es amtlich: Vattenfall beantragt am Standort Brunsbüttel eine weitere Zwischenlager-Halle für leicht- und mittelradioaktiven Atommüll. Die Halle wird erforderlich, weil die Atommüll-Entsorgung insgesamt zum Desaster wird. Das für leicht- und mittelradioaktive Abfälle vorgesehen Lager im Schacht Konrad verzögert sich wegen immer neuer Probleme beim Ausbau. Kaum jemand geht davon aus, dass es vor 2024 zur Verfügung stehen könnte und selbst das ist fraglich. Die DBE, ein Unternehmen, das mehrheitlich im Besitz der Atomkonzerne ist und den Ausbau im Auftrag des Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) betreibt, spricht laut Bundesregierung von einem Termin 2022. Der aber sei aus Sicht des BFS “mit Unsicherheiten behaftet, die nicht näher quantifizierbar” sind. Vattenfall spricht in der PM zum Antrag für das neue Zwischenlager davon: “Aktuell rechnet das Bundesumweltministerium mit einer Inbetriebnahme zwischen 2021 und 2025.«

Ohnehin sind der Uran-Abbau und -Transport ist eine weitere ständige Bedrohung.

AKW-Betreiber: Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren?
Und nun versuchen die AKW-Betreiber das, wovor die Anti-AKW-Bewegung schon immer gewarnt hat: Die Gewinne haben die Strombetreiberfirmen kassiert und die Risiken wollen sie bei den zu verschrottenden AKWs und beim Atom-Müll der Allgemeinheit aufbürden. Dabei hat die Bundesregierung ohnehin schon in der Vergangenheit über 200 Milliarden EURO zur Förderung der Atomenergie an die Stromkonzerne gezahlt. Die Atomkonzerne könnten sich das Modell einer Art “AKW-Bad-Bank” bei den Banken abgeguckt haben. Als die Banken sagten, dass der Staat sie massiv stützen müsse, sonst drohe eine Katastrophe, hat Merkel sich mit den Händen zur Raute vor ihren Schoß gefaltet hingestellt und erklärt, dass sei “alternativlos”. Dieses Rauten-Symbol mutet vor diesem Hintergrund wie ein offenes Einfallstor an. Kaum das die Krise vorbei war, haben die Finanzjongleure sofort wieder die Roulett-Kessel geputzt und sie machen mit nur geringen Einschränkungen ansonsten weiter wie zuvor.

Es wird ein Art “Atom-Bad-Bank” diskutiert, wo die Allgemeinheit wieder dabei wäre. Vom Umgang mit dem eigentlichen Atommüll für sage und schreibe eine Million Jahre gibt es derzeit noch keine Vorstellung, wie damit umzugehen ist; siehe hier, da und dort.

SPD-Gabriel & Co. sagen zwar, dass die Betreiber für die Altlasten aufkommen müssten. Dagegen haben die Betreiber einen Werkzeugkasten mit entsprechenden Tricks.

Und wenn das noch alles nicht übel genug ist, wird soeben eine Havarie im AKW Grohnde gemeldet mit einem Fremdkörper im Reaktorkern. Techniker entdeckten ein zerstörtes Bauteil im AKW. Die große Gefahr durch den Betreib von noch laufenden AKWs ist noch lange nicht zu Ende. Atomkraftgegner fordern umfassende Sicherheitschecks und die endgültige Abschaltung.

Indes will der Hamburger SPD-Senat weiterhin nichts von einer Sperrung des Hafens für Atomtransporte wissen und behauptet, so etwas sei mit dem deutschen Atomrecht nicht vereinbar. Fragt sich dann nur, wie die Bremer es geschafft haben, ihren Hafen für diese brandgefährlichen Stoffe zu sperren. Ob der Hamburger Senat die Rechtmäßigkeit dieser Sperrung etwa anzweifelt oder geht es ihm eher um Gebühreneinnahmen und gutes Ansehen in gewissen Kreisen?

Und so kommt es auch, dass erst vor wenigen Tagen wieder ein Urantransport von Hamburg quer durch das Bundesgebiet nach Frankreich fährt.

Trackbacks

Trackback-URL für diesen Eintrag

Dieser Link ist nicht aktiv. Er enthält die Trackback-URI zu diesem Eintrag. Sie können diese URI benutzen, um Ping- und Trackbacks von Ihrem eigenen Blog zu diesem Eintrag zu schicken. Um den Link zu kopieren, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an und wählen "Verknüpfung kopieren" im Internet Explorer oder "Linkadresse kopieren" in Mozilla/Firefox.

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Noch keine Kommentare

Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.