GdF Suez will Erdölproduktion in Hamburg verdoppeln

Primärförderung von Erdöl in Vierlanden (Kirchwerder Landweg)
Primärförderung von Erdöl in Vierlanden (Kirchwerder Landweg)
GdF Suez E&P Deutschland will den Erdgasspeicher Reitbrook kaufen

Wie der Ölkonzern Gas de France Suez gestern mitteilte, soll das Erdölfeld »Reitbrook Alt« wieder Erdöl fördern. Bisher betreibt dort die GdF Suez-Tochter storengy Deutschland GmbH den Erdgasspeicher Reitbrook. Die beiden Unternehmen haben am 31.10.2014 einen entsprechenden Kaufvertrag unterzeichnet. Die zuständige Bergbehörde muss dem Deal noch zustimmen, damit er zu Stande kommt.

GdF Suez ist bereits Eigentümer des benachbarten Erdöl-Gewinnungsfeldes »Reitbrook West«. Der Kauf von »Reitbrook Alt« solle der Wiederaufnahme der Förderung der in Reitbrook verbleibenden Ölreserven sein, teilte das Unternehmen mit. In Hamburgs Oberster Bergbehörde liegt noch kein Antrag auf Zustimmung zum geplanten Besitzerwechsel oder zur Wiederaufnahme der Erdölförderung in »Reitbrook Alt« vor, sagte deren Mitarbeiter Karim-Tarik Hammou auf Nachfrage.

Die GdF-Tochter storengy hatte den Gasspeicher erst vor knapp vier Jahren erworben. Jetzt soll er stillgelegt werden, wie energate berichtet. Der Erdgasspeicher Reitbrook hat ein Arbeitsvolumen von 350 Millionen Kubikmetern Erdgas. Seine Bedeutung für die Versorgungssicherheit mit Erdgas ist bislang nicht beziffert; einen Rechtsrahmen für Gasspeicher zu entwickeln, der deren strategische Bedeutung für die Versorgungssicherheit anerkennt, will die EU-Kommission in Kürze im Rahmen einer neuen »Prävention und Minderung der Risiken von Gasversorgungsstörungen« erst noch in Angriff nehmen.

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Bürgerschaftswahl 2015: Jersch will Bergedorfer Themen voranbringen

Stephan Jersch
Stephan Jersch
DIE LINKE stellt in Hamburg-Farmsen Landesliste auf
Stephan Jersch aus Bergedorf auf Platz 6


Gestern stellte die Hamburger LINKE die Landesliste zur Bürgerschaftswahl am 15.02.2015 auf. Auf Listenplatz 1 steht die bisherige Fraktionsvorsitzende Dora Heyenn. Auf Platz 6 wählten die Delegierten den ehemaligen Bergedorfer Fraktionsvorsitzenden und Spitzenkandidaten im Wahlkreis 15 (Bergedorf) Stephan Jersch, der damit gute Chancen hat, als erster LINKER Bergedorfer in die Bürgschaft einzuziehen.

Dazu sagt Stephan Jersch: "Wir werden im Bezirk einen engagierten Wahlkampf führen und den Bergedorferinnen und Bergedorfern ein alternatives Politikangebot zum neoliberalen Einheitsbrei von SPD, Grünen und CDU anbieten. Wir wollen erreichen, dass eine stärkere Fraktion der LINKEN zukünftig ein noch größeres Gewicht für soziale Gerechtigkeit in die Bürgerschaft einbringt. Mein persönliches Ziel ist es, durch ein Mandat in der Bürgerschaft mehr Bergedorfer Themen in der Bürgerschaft zu bewegen."

Am 15. Februar 2015 findet in Hamburg die Bürgerschaftswahl statt. Alle wahlberechtigten Hamburgerinnen und Hamburger ab 16 Jahren sind dann aufgerufen, über eine Fortsetzung der SPD-Alleinregierung oder ihre Ablösung abzustimmen. Insgesamt 9 Parteien und ihre Kandidaten stehen dann zur Wahl.

Ausstellung: "Unser Ziel heißt Respekt"

Mai 1993, Hamburg-Neuengamme
Mai 1993, Hamburg-Neuengamme*
Am 12. November 2014 wird die Ausstellung »Illustrationen zur Diskriminierungs- und Verfolgungsgeschichte der Sinti und Roma« eröffnet. Dazu laden der Landesverein der Sinti in Hamburg, die Patriotische Gesellschaft von 1765 und die Landeszentrale für politische Bildung Hamburg von 19–22 Uhr in den Reimarus-Saal im Gebäude der Patriotischen Gesellschaft von 1976, Trostbrücke 4-6, ein.

Vor Eröffnung der Ausstellung wird die Lesung „Unser Ziel heißt: Respekt! Sinti und Roma auf dem langen Weg zur Gleichberechtigung“ Impulse zur Diskussion geben: Die „Zigeuner“ seien „greuliche und schwarze Leute“, die gern „stelen“ – meinten Chronisten des 16. Jahrhunderts.

So charakterisierte sie auch der Hamburger Theologe Albert Krantz (1448 - 1517) in seiner 1523 veröffentlichte „Sachsenchronik“. Ähnliche Vorurteile sind auch in der heutigen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts verbreitet. Warum? Warum sind die Sinti und Roma in vielen Gesellschaften immer noch ausgegrenzt?

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Info-Veranstaltung: Alternative Sparpolitik für Hamburg

Es gibt einen Investitionsstau in Deutschland und Europa und der macht vor Hamburg nicht Halt: Bei Straßen, Brücken und der Bahn, bei Schulgebäuden, im Wohnungsbau, Barrierefreiheit im ÖPNV und Inklusion ist mit den derzeitigen Mitteln wenig zu machen. Beratungsstellen, Bürgerhäuser, Stadtteilkultur usw. werden finanziell ausgetrocknet.

Die Stadt zieht sich aus der Verantwortung für viele öffentliche Aufgaben zurück. Hamburg braucht, wie alle Kommunen, höhere Einnahmen. Aber welche Möglichkeiten hat Hamburg, die Einnahmeseite zu erhöhen? Gibt es im Hamburger Haushalt noch Spielräume oder Umverteilungsmöglichkeiten? Was kann Hamburg für eine Besteuerung von Reichtum und den Finanzmärkten tun, um wieder mehr Gerechtigkeit herzustellen?

Dr. Joachim Bischoff
Dr. Joachim Bischoff
Das Bergedorfer Bündnis UmFAIRteilen lädt im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Chancen für alle - Hamburg braucht UmFAIRteilen« zu der Veranstaltung »Sparpolitik in Hamburg -- geht es auch anders?« am 28. Oktober ins Kulturforum ein. Als Referenten konnte das Bündnis den Soziologen und Publizisten Dr. Joachim Bischoff gewinnen. Bischoff lehrte an der Freien Universität Berlin, ist Lektor im VSA-Verlag, Haushaltsexperte und ehemaliger Bürgerschaftsabgeordneter für Die Linke.

»Sparpolitik in Hamburg -- geht es auch anders?«
Dienstag, den 28. Oktober um 19:30 Uhr
Bergedorfer Gewerkschaftszentrum / Kulturforum
Serrahnstraße 1 (am Bergedorfer Hafen)
Eintritt frei

Kein Fracking in Reitbrook geplant

Workover ALM4
Die Erdöl-Förderbohrung "ALM4" (Allermöhe 4) wird zurzeit gewartet.
Der »Bohrturm«, der aktuell am Reitbrooker Westerdeich steht und weit übers platte Land zu sehen ist, regt die Neugier an: Soll hier mehr Öl oder Gas gefördert oder sogar gefrackt werden?

Kein Bohrtrum, sondern ein kleiner Gitterturm, workover rig, steht über dem offenen Bohrloch, daneben die demontierte Pferdekopfpumpe. Ein Diesel-Aggregat tuckert leise vor sich hin und stößt bläuliche Wölkchen in den ansonsten klaren Herbsthimmel. Auf dem Platz daneben aufgereiht die Einzelteile von mehreren Hundert Metern Pumpengestänge und eine Menge Fahrzeuge aus Hamburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern und Gerätschaften, deren Zweck sich dem Laien nicht erschließt.

Diese Bohrung heißt »Allermöhe 4« und wurde im Jahr 1982 von der Mobil Oil AG im Auftrag der Preussag AG niedergebracht. Aus dem Dogger in 2000 Metern Tiefe fördert sie Erdöl. Jetzt wird sie überarbeitet. »Workover« nennen das die Fachleute, weil in der Öl- und Gasbranche Englisch die herrschende Sprache ist. Eine »routinemäßige« Wartung, erklärt Hanna Jansky, Sprecherin des Betreiberunternehmens GdF Suez in Lingen, und: »Fracking ist nicht geplant.« Die Arbeiten fänden in rund 1400 Metern Tiefe statt, ergänzte Dr. Matthias Schorr, Sprecher bei storengy in Hannover.

Mit den Arbeiten haben das Betreiberunternehmen GdF Suez und deren Tochter storengy die Firma EEW - Erdöl Erdgas Workover aus Salzwedel beauftragt. In ca. 1 Woche sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Bewilligungsfelder_Allermoehe_Reitbrook
Die Bewilligungsfelder im Erdölfeld »Groß Hamburg« (hellrot). Links die Bohrung ALM4 (rot im kleinen Viereck), weiter östlich gut erkennbar an den vielen Bohrungen (rot) der Erdgasspeicher Reitbrook (großer Kreis). Quelle: NIBIS
Die Bohrung »Allermöhe 4« ist eine von ca. 350 Tiefbohrungen im Hamburger Teil der Elbmarsch. Das geförderte Nassöl wird über ein unterirdisches Leitungssystem zu den Ölabscheidern an der Krapphofschleuse transportiert. Das abgeschiedene Rohöl kommt in eine Raffinerie nach Harburg, das Lagerstättenwasser wird zurück in den Untergrund verpresst, in rund 800 Metern Tiefe, und soll der Aufrechterhaltung des Drucks im Erdgasspeicher Reitbrook dienen.

Das Erdölfeld Allermöhe-Reitbrook liegt unter der Elbmarsch im Süden des Landes Hamburg. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden hier die ersten öl- bzw. gasfündigen Bohrungen abgeteuft. In den 1930er- und 1940er-Jahren wurde die Ölsuche intensiviert und in 600-800 Metern Tiefe das damals größte Erdölfeld in Deutschland gefunden. Während der Kriegsjahre lief die Ölförderung hier auf Höchsttouren. Öl wird im Westen des Feldes bis heute kommerziell gewonnen.

Der östliche Teil der Lagerstätte dient zurzeit als Erdgasspeicher. »Mit 350 Mio. m3 Arbeitsgasvolumen ist Reitbrook ein wichtiger Speicher für den Strukturausgleich und sichere Versorgung von Hamburg mit Erdgas.«, informiert eine Broschüre von storengy. Im Moment sei der Speicher gut gefüllt und sichert die Gasversorgung für Hamburg im kommenden Winter, erklärte storengy-Sprecher Schorr gestern auf Nachfrage.

Im September 2011 hatte Storengy Deutschland Infrastructures als ein Unternehmen der GDF Suez die BEB Speicher, ein Tochterunternehmen der BEB Erdgas und Erdöl, übernommen. Bestandteil der Übernahme war u. a. der Erdgas-Untergrundspeicher Reitbrook und das Speichermanagement.

Gleichwohl denkt GdF Suez, Miteigentümerin des Speichers, jetzt darüber nach, den Speicher aufzugeben und das Areal zukünftig wieder der Erdölgewinnung zu widmen.

Die Ansammlung kleiner Bewilligungsfelder (Groß Hamburg-Allermöhe, -Reitbrook und Bergedorf) gehört momentan GdF Suez und ist umgeben vom Erlaubnisfeld »Vierlande«, in dem BEB (ExxonMobil) zurzeit nach Erdöl bzw. Erdgas sucht.

Kultur unterstützt Glindes „BI gegen rechts“

Liedermacher Uwe Böhm und Schriftsteller Mike Neschki kommen zur Mahnwache nach Glinde
Liedermacher Uwe Böhm und Schriftsteller Mike Neschki kommen zur Mahnwache nach Glinde
Die Bürgerinitiative »Glinde gegen rechts« lädt zur diesmal kulturgeladenen Mahnwache am 25.10.2014, 13 bis 15 Uhr am Glinder Berg ein.

Seit über drei Jahren stehen sie fast täglich vor dem Laden am Glinder Berg. Hier werden Klamotten verkauft, die bei Menschen mit rechter Gesinnung beliebt sind. Um zu zeigen, dass es auch in Glinde viele Andersdenkende gibt, die kein Verständnis für menschenverachtende Äußerungen oder gar Handlungen haben und die gegen Rassismus in der Gesellschaft aufstehen, hält die inzwischen bundesweit bekannte Glinder BI Mahnwachen ab und organisiert verschiedene Veranstaltungen, um aufzuklären und zu informieren.

Immer wieder kommt es vor, dass die Leute von der Glinder „Bürgerinitiative gegen rechts“ sich bei ihren Mahnwachen freuen: Passanten kommen vorbei und bekunden ihre Sympathie, Leute kommen und bringen Kuchen, Obst oder Getränke, manchmal auch einen Geldschein vorbei, weil sie die Sache unterstützen wollen.

Nun haben sich zwei Leute gefunden, die ein wenig zur Unterhaltung beitragen wollen: Am Samstag, 25. 10. kommen Uwe Böhm und Mike Neschki zur Mahnwachenzeit zwischen 13 und 15 Uhr an den Glinder Berg. Mit Geschichten und Anekdoten aus Hamburg und Liedern im eigenen Stil bringen der Akkordeonist und Songwriter Uwe Böhm aus Billstedt und der Schriftsteller Mike Neschki Hamburger Lokalkolorit nach Glinde.

Die „BI Glinde gegen rechts“ lädt alle Freunde und Unterstützer - und solche, die es werden wollen - an den Glinder Berg zu Punsch und Brezeln ein, um gemeinsam ein weiteres Zeichen gegen den braunen Laden zu setzen.

Mit Nadel und Farbe - Radierungen -

Kunstausstellung dreier Grafiker - Bernd Eilers, Britta Lange und Marlies Thoms - deren Arbeitsweisen nicht unterschiedlicher sein können. Diese Ausstellung spielt bewusst mit den Gegensätzen der Stilrichtungen und Techniken.

Belvedere von Bernd Eilers
Belvedere von Bernd Eilers
Engel von Britta Lange
Engel von Britta Lange
Augenblicke von Marlies Thoms
Augenblicke von Marlies Thoms
Bernd Eilers arbeitet hauptsächlich in den Techniken Strichätzung und Aquatinta. Seine Themen sind Landschaften, Architekturen und Oberflächenstrukturen im weitesten Sinne - wie die Struktur eines Ziegelmauerwerks oder Wasser. Er arbeitet äußerst detailliert.

Britta Lange illustriert phantasievoll und lebendig u. A. zu Joachim Ringelnatz und Christian Morgenstern. Ihr Zeichenstil ist grafisch. Die Figuren sind auf das wesentlichste reduziert. Ihre Technik:; Kaltnadel, Strichätzung und Aquatinta, die zum Teil mit Aquarell coloriert werden.

Marlies Thoms präsentiert überwiegend Nonfiguratives. Wobei sie hier völlig unkonventionell arbeitet, Platten werden übereinander gedruckt, oder zerschnitten und neu zusammengestellt. Neben den Grundtechniken zeigt sie bevorzugt Absprengtechnik, aber auch Weichgrund- u. Schabetechnik.


Ausstellungseröffnung: 4. Dezember 2014 um 18 Uhr
Um 19 Uhr wird für interessierte Besucher Druckgrafik demonstiert.
Die Ausstellung geht vom 5. Dezember 2014 bis zum 12. Januar 2015
Rathaus Reinbek
Hamburger Str. 5 - 7
21465 Reinbek