Artikel mit Tag bergedorf

Nie wieder Faschismus! Bergedorfer Woche des Gedenkens

Gedenkstätte Neuengamme: Die Truemmer der niedergerissenen KZ-Gebaeude.
Gedenkstätte Neuengamme: Die Truemmer der niedergerissenen KZ-Gebäude.
Im Rahmen der 850-Jahr-Feier findet in Bergedorf eine "Woche des Gedenkens" statt. In den 2 Wochen vom 14. bis 29. April 2012 setzen sich über 30 Veranstaltungen mit der NS-Vergangenheit in Bergedorf (Schwerpunkt Widerstand und Zwangsarbeit) und, mindestens genauso wichtig, auch mit den aktuellen Geschehnissen und gesellschaftlichen Debatten um die Bekämpfung des Neonazismus auseinander.

Arne Dornquast, Bezirksamtsleiter Bergedorf, mahnt in seinem Grusswort wider das Vergessen an:
"Die nationalsozialistische Herrschaft und ihre Verbrechen liegen über 60 Jahre zurück. Umso wichtiger ist es, mit jeder neuen Generation das Gedenken an die Opfer und das Wissen um die Taten des Faschismus wach zu halten. Die jungen Generationen tragen keine Verantwortung für diese Verbrechen, sie tragen gleichwohl Verantwortung dafür, dass das Bewusstsein über dieses dunkle Kapitel deutscher – auch Bergedorfer Geschichte – nicht verblasst. Die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ist mahnendes Zeugnis dafür."


Organisiert wird die "Woche des Gedenken" von einem großen Bündnis, in dem sich u.a. Vertreter der KZ Gedenkstätte Neuengamme, Bergedorfer Schulen, Kirchengemeinden, Parteien, Gewerkschaften und Kultureinrichtungen wie die LOLA zusammengeschlossen haben.
Die Veranstaltungen umfassen Ausstellungen, Diskussionen, Filme, Konzerte, Lesungen, Theaterauffuehrungen und Vorträge. Und auch eine Demonstration, ein Gottesdienst und eine Swing-Party stehen auf dem Programm. Unterstützt wird die Veranstaltungsreihe vom Bezirksamt Bergedorf.

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Im Schneckentempo: Vierjahresplan für "Bergedorf 99"

28.02.2012 | Das Bezirksamt Bergedorf teilte neue Details zur Wohnraumplanung für einen der kleinsten Mitbewohner im Stadtgebiet mit: Es geht um die Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus), die auf dem Gebiet des von Hamburg gewünschten Logistikareals östlich des Curslacker Neuer Deichs und nördlich der A25, kurz: "Bergedorf 99" lebt und dort, je nach Betrachtungswinkel, die wirtschaftliche Entwicklung des Gebietes stört oder Bergedorf vor einem von vielen als unnötig erachteten Logistikpark schützen könnte.

Im Januar 2012 wurde ein hydrogeologisches Gutachten fertiggestellt, auch eine artenschutzfachliche Stellungnahme dazu liegt nun vor. Auf dieser Grundlage plant das Bezirksamt jetzt einen Pilotversuch, einige Tiere dieser unbedingt zu schützenden, vom Aussterben bedrohten Weichtierspezies innerhalb der Vier- und Marschlande umzusiedeln. Wenn dieser Versuch erfolgreich verläuft, dann steht einer Umsiedelung der restlichen Population und der Aufstellung eines Bebauungsplanes voraussichtlich nichts mehr im Wege. Bis dahin werden allerdings Jahre vergehen; Fachleute rechnen mit mindestens drei Jahren, bis erste Ergebnisse vorliegen. Gleichwohl wird auch geprüft, ob eine "friedliche Koexistenz" von Schnecken und Logistikpark möglich ist, denn die Tiere beanspruchen nur rund ein Siebtel der zur Diskussion stehenden Flaeche.

Es folgen hier Hintergrundinformationen des Bezirksamtes Bergedorf zum Bebauungsplanverfahren "Bergedorf 99":

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Lichte Ideen für das Lichtwarkhaus

Vorstudie Lichtwarkhaus Bergedorf, 10. Februar 2012 Foto: Oliver Görnandt www.tranquillium.com
Kunstvoll in farbiges Licht getaucht hat sich das Lichtwarkhaus schon einmal dargestellt. Vorstudie vom 10. Februar 2012.
Foto: Oliver Görnandt www.tranquillium.com
Einen »neuen Frühling für das Lichtwarkhaus« soll es geben, für ein Haus, das allen offensteht, für ein Community Center, das der gesamten Bergedorfer Community von Jung bis Alt passt: Das Lichtwarkhaus gilt es aufzumöbeln. Und zwar mit der Beteiligung derer, die es benutzen. Zwei Wochen hatten die Bergedorferinnen und Bergedorfer Zeit, ihre Ideen für ihr Lichtwarkhaus am Serrahn einzubringen; jetzt wird die erste Auswertung der mehr als 250 Ideen präsentiert -- natürlich im Lichtwarkhaus

Das Architektur- und Stadtentwicklungsbüro üNN – überNormalNull, das vom Bezirksamt Bergedorf mit dem Projekt beauftragt wurde, lädt also jetzt zur öffentlichen Ideen-Präsentation am 28.02. um 19:00 Uhr ein.

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Obduktion: Holger K. starb an Hypokrisia major

abgestellter LKW-Hänger, 2 Sessel, Bahnhof Berlin-Moabit
Eismorgen (hier am ehemaligen Bahnhof Berlin-Moabit). Wer jetzt keine warme Stube hat, muss frieren und vielleicht sterben.
Sonntagmorgen, kurz vor 5 Uhr in der Frühe, Bahnhof Bergedorf. Valentinssonntag. Für einige die Zeit, Herzen zu verschenken. Zeit zum Sterben für einen anderen. Herr K., wohl ein Obdachloser, angeblich schwer krank, angeblich betrunken, sitzt im Grillimbiss und will nicht gehen. Oder kann nicht gehen, das wird nicht klar. Er soll aber gehen, denn jetzt wird hier sauber gemacht. Da wird ihm geholfen, das Lokal zu verlassen, denn allein kann sich Herr K. nicht auf den Beinen halten. Ob aus Trunkenheit oder wegen seiner angeblichen Krankheit, man weiß es nicht. Fakt ist, er kann oder will nicht hinaus und so stützen sie ihn und setzen ihn bei minus 4 Grad im zugigen Bahnhofsdurchgang auf den Boden, ob er will oder nicht. Wenige Minuten später sei er tot gewesen, schreibt die Zeitung...

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850 Jahre Bergedorf: Das Jubiläum hat jetzt ein Programm

Arne Dornquast mit dem Programmflyer zur 850-Jahr-Feier Bergedorf
Arne Dornquast mit dem Programmflyer zur 850-Jahr-Feier Bergedorf
Knapp 7 Wochen vor der offiziellen Eröffnung des Jubiläumsjahres ist er erschienen: Der Programmflyer zur 850-Jahr-Feier in Bergedorf. Das Exemplar, das Bezirksamtsleiter Arne Dornquast hier bei der Kulturausschusssitzung am 8. Februar hochhält, ist als eines der ersten von der Druckerrolle gelaufen. Es stammt aus der Vorauflage, die rechtzeitig zur REISEN Hamburg-Messe fertig werden musste. Die Gesamtauflage von 120 Tausend wird in einigen Tagen fertig sein und in der Region verteilt werden.

Wer jetzt schon einen kleinen Stapel der Programmflyer zum Selbstverteilen haben möchte, kann sich den in der Poststelle des Bezirksamtes abholen muss sich einen Moment gedulden, denn die erste Auflage ist nach der Hamburg REISEN komplett vergriffen. Die Abholstelle wäre: Wentorfer Straße 38, Mo.-Do. von 8-15 Uhr und Freitags von 8-13 Uhr; Tel.: 040-42891-2080.

Auf www.bergedorf.de/850jahre.html gibt es zahlreiche weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Flyer, außerdem noch mehr Veranstaltungshinweise sowie die Möglichkeit, den monatlich erscheinenden 850-Jahre-Bergedorf-Newsletter zu bestellen.

Flyer herunterladen [PDF, 3,6 MB]

Heimatmuseum mit Hingabe stärken

Arne Dornquast, Spiegelsaal, Bergedorf
Arne Dornquast bei der Präsentation der Eckpunkte des Museumskonzeptes, 8. Feb. 2012
09.02.2012 | »Heimat gemeinsam gestalten« lautet bekanntlich der Wahlspruch von Bezirksamtsleiter Arne Dornquast. So war er spürbar in seinem Metier, als er am vergangenen Mittwoch in einer Sondersitzung des Ausschusses für Sport, Kultur und Schule Ausschussmitgliedern und interessierter Öffentlichkeit das »Eckpunktepapier zum Museumskonzept „Bergedorfer Museumslandschaft"« [PDF] vorstellte.

Die Diskussion um dieses vitale Thema sei in der Vergangenheit »gewissen Schwankungen« unterworfen gewesen, sagte Dornquast in seiner Einleitung und machte klar: »So etwas können wir uns in Zukunft nicht mehr leisten!« Die Museen »mit Hingabe stärken« war entsprechend der Leitsatz, mit dem er die Präsentation des Eckpunktepapiers im Spiegelsaal des Rathauses begann.

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Bergedorfer Museenlandschaft: Wird jetzt alles gut?

Moderatorin Sabine Rossbach (rechts stehend) nahm persönlich die Fragen im Publikum auf. Auf dem Podium im Hintergrund (v.l.n.r.): Dennis Gladiator, Harm Reese, Norbert Hackbusch, Gerhard Lein.
Moderatorin Sabine Rossbach (rechts stehend) nahm persönlich die Fragen im Publikum auf. Auf dem Podium im Hintergrund (v.l.n.r.): Dennis Gladiator, Harm Reese, Norbert Hackbusch, Gerhard Lein.
»Wird jetzt alles gut?« Unter diesem Motto hatten das KulturForum und ver.di am vierten Advent zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die beiden Bürgerschaftsabgeordneten Gerhard Lein (SPD) und Dennis Gladiator (CDU) sowie Norbert Hackbusch (Die Linke.; Vorsitzender des Kulturausschusses der Hamburger Bürgerschaft) und Harm Reese (1. Vorsitzender der »Freunde des Museums für Bergedorf und die Vierlande e.V.«) stellten sich den Fragen der Moderatorin Sabine Rossbach (Direktorin des NDR Landesfunkhauses Hamburg; verantwortet u.a. das Programm von Radio 90,3 und Hamburg Journal) und der anwesenden Öffentlichkeit.

Hamburgs Museen darben und die Existenz des Museum für Bergedorf und die Vierlande und des Rieck-Haus ist gefährdet. Die Herauslösung dieser beiden Häuser aus der jetzigen Trägerschaft, der Stiftung Historische Museen Hamburg (SHMH), soll den Fortbestand sichern. Dass die beiden Häuser in die Obhut des Bezirks übergehen sollen, beschlossen im September die Hamburger Bürgerschaft auf Antrag der SPD und im November dann auch die Bergedorfer Bezirksversammlung. Manko beider Beschlüsse: Keiner weiß, wie sich die beiden Häuser zukünftig finanzieren können. Hamburg ist klamm und auch der Bezirk Bergedorf sucht noch nach dem nötigen Budget. So bleibt es bis dato bei Wunschvorstellungen, die in politische Aufträge an die Verwaltung gegossen werden, und bei vielen offenen Fragen.

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