Artikel mit Tag kinder

Grüne fordern Moratorium bei Kinder- und Jugendhilfekürzungen [UPDATE]

Zeichen 136 StVO
Nehmt Rücksicht auf die Kinder
(Grafik: wikimedia)
Zur morgigen Sitzung der Bezirksversammlung bringen die Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen einen Antrag ein, mit dem sie ein zweijähriges Aussetzen der Kürzungen in der staatlichen Kinder- und Jugendhilfe fordern. Seit Beginn der Haushaltsverhandlungen hängt das Damoklesschwert der Austeritätspolitik über den Köpfen der jüngsten Generation und derer, die sich um sie kümmern, und eine Welle des Protestes schwappt durch Hamburg und durch Bergedorf bis nach Allermöhe.

»Ein Moratorium ist die Voraussetzung für eine sinnvolle Neuordnung des Jugendhilfesystems«, erläutert Nicolai von Podlewski, der jugendpolitische Sprecher der Fraktion, den Antrag. »Die Offene Kinder- und Jugendarbeit ist neben den Erziehungshilfen und der Jugendsozialarbeit eine der Säulen eines gut funktionierenden Jugendhilfesystems. Durch ihr niedrigschwelliges und offenes Angebot für Kinder, Jugendliche und Familien trägt sie zur präventiven Arbeit in der Kommune bei. Durch den hamburgweiten Ausbau des Ganztagsschulsystems steht die offene Kinder- und Jugendarbeit vor neuen Herausforderungen.«

Einerseits sollen die bezirklichen Jugendhilfeeinrichtungen in die Gestaltung der Ganztagsbetreuung eingebunden werden, andererseits soll sich jede Ganztagsschule in den Sozialraum hinein öffnen und mit Akteuren im Stadtteil zusammenarbeiten, erläutern die Grünen. »Die diesbezügliche Entwicklung muss abgewartet und nicht vor Beginn durch finanzielle Kürzungen erschwert oder unmöglich gemacht werden. Wir wollen diese Entwicklung im Jugendhilfeausschuss in den kommenden zwei Jahren genau beobachten, damit wir sich verändernde Bedarfe feststellen, auf Basis eines fundierten Jugendhilfeplans Entscheidungen treffen und bei Bedarf notwendige Änderungen vornehmen können.« ergänzt Diana Haeselich, die für die Grünen im Jugendhilfeausschuss sitzt.

UPDATE: Für den Fall, dass das geforderte Moratorium scheitert, hat Haeselich zusammen mit Michael Böckenholt in der gestrigen Sitzung des Jugendhilfeausschusses quasi prophylaktisch einen Antrag zur Umwandlung von SAE¹- in SHA²-Projekte [PDF ] eingebracht, um auf die Weise finanzielle Ressourcen für den Bezirk zu sichern. Der Antrag wurde einstimmig angenommen, wie Haeselich berichtete.

Die weitere Tagesordnung der BV-Sitzung am morgigen Donnerstag folgt hier:

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Protestlaternen für die Blaue Welle in Allermöhe

Um die drohende Schließung des Kinder- und Familientreffpunkts Spielhaus “Blaue Welle” zu verhindern, haben die Aktiven eine Reihe von Aktionen durchgeführt und noch geplant:

Am 26.10.2012 ab 18:30 Uhr sind alle eingeladen, sich am Protestlaternen- und Fackellauf durch Allermöhe zu beteiligen. Treffpunkt an der Blauen Welle.

Außerdem werden noch bis Ende Oktober Unterschriften gesammelt.

»Schon bei der Anhörung im Familienausschuss der Bürgerschaft am 29. Mai waren es die Kinder der Blauen Welle gewesen, die mehr als 20 000 Unterschriften gegen Kürzungen an den Ausschussvorsitzenden übergeben hatten. Hoffen wir, dass sie für die eigene Einrichtung auch einen ganzen Batzen zusammenbekommen - und ebenso medienwirksam übergeben!«, schreibt NoKiJa.

Nach dem Willen des Bezirksamts Bergedorf sollen die geplanten Kürzungen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit das Spielhaus “Blaue Welle” in voller Härte treffen. Die Einrichtung zu schließen wird als noch gerade erträgliches Übel angesehen, was im Stadtteil, beim Träger und bei allen Betroffenen naturgemäß auf nur begrenztes Verständnis stößt.
So hat der Träger DRK-KiJu ein Papier verfasst, das auf zehn Seiten ausführlich erläutert, was die Blaue Welle macht und weshalb sie so wichtig für den Stadtteil Neuallermöhe ist: Bitte hier klicken

Der Zauberlehrling als Kindertheater

Szenenfoto »Der Zauberlehrling«
Der Zauberlehrling (Sean Maroofi), Hexenmeister (Harald Bröcking), frecher Kater Wotan (Frode Wellm) und Jana Ebel als Trixi, der Hausbesen.
Die Sommerferien sind eben gerade zu Ende gegangen und schon werkelt Theater99 wieder fröhlich am nächsten Bühnenbild. In der Vorweihnachtszeit spielt Theater99 frei nach Goethe eine zauberhafte Version des „Zauberlehrlings“. Ein Märchen in zwei Akten von Karin Münnich und Martina Worms. Die Bühnenbildnerinnen Barbara Langeloh und Ann-Christin Stieler haben ihre Fantasie sprühen lassen und verzaubern das Bühnenbild für diesen Klassiker vortrefflich.

Die Probenarbeit wurde bei noch sommerlichen Temperaturen aufgenommen. Unter der Regie von Birgit Wellm und Sandra Ebel treffen sich die 14 Darsteller nun wieder zwei Mal die Woche in der Schule Curslack. Jetzt heißt es Texte lernen, Auf- und Abgänge behalten, das Zusammenspiel proben und für den Zauberlehrling Randolph (Sean Maroofi) natürlich, jede Menge Zaubertricks lernen.

Im Stück fällt es dem Zauberlehrling allerdings schwer, die Zaubertricks zu behalten. Dabei ist er eigentlich gar kein schlechter Schüler, aber er hat mehr Unsinn als Lernen im Kopf. Beim Unsinn machen wird er vor allem von dem kaputten Hausbesen Trixi (Jenny Ebel) unterstützt. Für weitere Turbulenzen sorgt die hässliche und nach einem Mann kreischende Nachbarin Walburga Schildknecht (Kristina Sänger).

Zwischendurch taucht immer mal wieder Mutter Hubbelbubb (Jana Laude) auf, die sich überzeugen möchte, dass ihr Sohn auch ordentlich lernt, einen warmen Schal trägt und sich jeden Abend die Ohren wäscht. Dann bringt eine fahrende Handwerkerin (Anja Kaplan) Trixi, den kaputten Besen, wieder in Ordnung. Und nun ist Randolph der Meinung, dass er eigentlich schon lange genug in der Lehre ist, um es mit einem funktionierenden Besen aufzunehmen und dem zu befehlen, was er zu tun hat. Das kann natürlich absolut nicht gut gehen…

Dieses Zauberstück hat am Sonntag, dem 09.12.2012, 15:00 Uhr, in der Schule Curslack-Neuengamme am Gramkowweg Premiere. Weitere Vorstellungen: Sonntag, 16.12.2012, 14:00 Uhr und 17.00 Uhr, Theater Haus im Park, Gräpelweg, Bergedorf; Montag, 17.12.2012, 10:00 Uhr und 17:00 Uhr, Theater Haus im Park, Gräpelweg; und Sonntag, 23.12.2012, um 17:00 Uhr im Zollenspieker Fährhaus

Karten ab 7,- Euro und Informationen gibt es bei Claudia Stelling (Tel 73717297; E-Mail claudia{punkt}stelling{at}theater99{punk}de; im CCB-Ticketshop und an der Abendkasse.

Text und Foto: Theater99

Plattsnackers in Akschoon

Plattsnackerin Ada-Verena Gass mit ihren Schülern
Mittwochmorgen, Kirchenheerweg: Bei »Elkes 7 Zwerge« heißt Platt Lernen: Singen, Sprechen und Bewegen. Ada-Verena Gass hat Bewegungsspiele und kleine Rituale in ihre Stunde eingebaut, die den kleinen Plattsnackern viel Spaß machen.
»Kannst mit mi geern Plattdüütsch snacken,
Dien Billung deit nich sacken.
Wokeen twee Sproken spreken kann,
Is keen Dööskopp, gleuv mi man!«


Dieser Spruch auf der Tafel im Eingang des Rieck-Hauses ist sicher eine Remineszenz an jene Periode, in der Plattdeutsch als Sprache des niederen Volkes, ja, als bildungsfeindlich angesehen wurde. Aber die Zeit scheint zu Ende zu gehen, denn mittlerweile gibt es sogar schon Plattdeutsch-Unterricht an Schulen und Kindergärten.

In den Vier- und Marschlanden sind es sieben Einrichtungen, in denen Kinder Plattdeutsch lernen können: Die Grundschulen Altengamme Deich, Curslack-Neuengamme, Zollenspieker, Ochsenwerder und Mittlerer Landweg im Landgebiet und die Montessouri-Schule in Bergedorf sowie den Kindergarten „Elkes 7 Zwerge“ an zwei Standorten in Kirchwerder. Gelehrt wird ausnahmslos von ehrenamtlichen Senioren, die sich ihr Anliegen viel Zeit und Mühe kosten lassen. Dieses Ehrenamt – und damit auch das Plattdeutsche – besser zu würdigen, ist das Anliegen der grünen Politiker Frauke Rüssau und Rolf Wobbe.

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Natur entdecken beim Familientag in der Reit

Blick über das NSG »Die Reit«Vogelberingung aus nächster Nähe am 5. August in den Vier- und Marschlanden/ Abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein

Am Sonntag, den 5. August 2012 veranstaltet der NABU Bergedorf von 10 bis 16 Uhr einen Familientag in der Vogelberingungsstation im Naturschutzgebiet „Die Reit“. Diese Veranstaltung hat Tradition, denn schon seit 1998 lädt der NABU Bergedorf immer am ersten Sonntag nach den Sommerferien ein, um an diesem Tag mit viel Spaß die Natur zu entdecken und über die Naturschutzarbeit vor Ort zu informieren.

Anlässlich der diesjährigen 850-Jahrfeier Bergedorfs haben die Organisatoren ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das vor allem junge Familien ansprechen soll. Kinder können durch Mitmachspiele und kleinere Experimente Natur erleben und erforschen. Keschern im Tümpel, Mikroskopieren, Bauen von Igelhäuschen, „Spinnennetze“ basteln und Baumgesichter aus Ton gestalten versprechen dabei viel Unterhaltung für die jungen Besucher.
Zusätzlich bietet der NABU Bergedorf Führungen in das Naturschutzgebiet an. Highlights sind aber die stündlich stattfindenden Besuche des Fanggartens, bei denen die Vogelberingung aus nächster Nähe beobachtet werden kann.

Für das leibliche Wohl ist am Familientag auch gesorgt: Es werden Kaffee und Kuchen, Mineralwasser und Apfelsaft angeboten, und natürlich gibt es reichlich Gelegenheit zu Gesprächen in der Natur über die Natur.

Der Familientag findet statt am Sonntag, 5. August von 10-16 Uhr in der Vogelberingungsstation „Die Reit“, Reitbrooker Westerdeich 68 (Vier- und Marschlande).
Zu erreichen mit der S21 bis Mittlerer Landweg, dann weiter mit dem Rad oder mit dem Bus 222 ab Bhf. Bergedorf bis „Reitbrooker Hinterdeich“.

Quelle: NABU

Kinderbacktag: Vom Korn zum Schrot zum Brot

Kinder am langen Tisch formen BrötchenDas Rieck-Haus war heute »Museum zum Anfassen«. Zum ersten Mal in seiner Geschichte diente es als Kulisse für einen »Backtag für Kinder«. Die Frage des Tages lautete: Wie kommt das Korn vom Feld ins Brötchen? und dazu hatten sich die Engagierten im »Freundeskreis Rieck-Haus« eine Menge einfallen lassen, was Kindern ganz spielerisch viel erzählen kann und den Wert von Brot ganz neu einschätzen lässt.

Ohne etwas Belehrendes an sich zu haben und mit der tatkräftigen Unterstützung des befreundeten »Traktoren-Oldtimer-Club Hamburg (TOCH e.V.)« und Bäcker Heinz Hintelmann ist Ehrenamtlichen und Wissenschaftlern eine Mitmach-Ausstellung gelungen, die auf großes Interesse stieß. Allein 45 Kinder hatten sich zum Backen angemeldet, noch mehr Kinder waren gekommen, nebst Geschwistern, Eltern, Tanten, Onkeln, Groß- und Urgroßeltern. Es war ein herrliches Gewimmel im und um das Rieck-Haus herum.

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Badeunfall im Allermöher See rüttelt auf

Abendstimmung am Allermöher See
Abendstimmung am Allermöher See. Foto: flamenc
Ein tragischer Badeunfall im Allermöher See hat zu Pfingsten ein Mädchen das Leben gekostet. Ihre Freundin, mit der sie zusammen schwamm, schwebt noch in Lebensgefahr. Was den beiden da draußen in dem See passiert ist, ist noch unklar. Die Berichterstattung in der lokalen Tageszeitung hat die Alkoholtheorie inzwischen aus ihrer Schlagzeile gestrichen. Dieser Unfall unterstreicht, wie wichtig es wäre, auch an diesem gut frequentierten Badesee Bademeister zu installieren. Bisher gibt es an diesem See keine Badeaufsicht, das Schwimmen geschieht dort auf eigene Gefahr.

Das Bezirksamt Bergedorf hat am 19. April 2012 in einem Gespräch mit Vertretern der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft DLRG unter anderem auch über die wünschenswerte Einrichtung eines DLRG-Stützpunktes am Allermöher See gesprochen. Jedoch mussten beide Seiten feststellen, dass sie nicht über die nötigen Mittel verfügen, einen solchen Stützpunkt einzurichten. Dennoch versucht das Bezirksamt Bergedorf weiter, den Stützpunkt doch noch zu realisieren. Am 10. Mai 2012 finalisierte eine Arbeitsgruppe aus Mitarbeitern der Fachämter »Management des öffentlichen Raumes« und »Sozialraummanagement« ein Konzept für eine entsprechende Baumaßnahme im Rahmen des »Programm integrierte Stadtteilentwicklung (RISE)«. In dessen Rahmen können Bundes- bzw. Landesmittel für eine entsprechende DLRG-Station beantragt werden. Diese Finanzierungmöglichkeit ist derzeit aber noch unsicher, auch weil der Senat voraussichtlich erst im September darüber entscheiden, ob Neuallermöhe zu einem RISE-Gebiet erklärt wird. Um keine falschen Erwartung bei der DLRG zu wecken, hatte das Bezirksamt diese Planungen bisher noch nicht mit der DLRG durchgesprochen.

Aufgrund des Unfalls am Pfingstmontag und den vermehrten Rufen nach einer DLRG-Aufsicht für den Allermöher See machte das Bezirksamt das Konzept [PDF] jetzt öffentlich. Andreas Aholt, Sprecher des Bezirksamtes Bergedorf: »Die Gedanken des Bezirksamtes Bergedorf sind in dieser schweren Stunde bei den Angehörigen des ertrunkenen Mädchens, auf die diese schlimme Situation vollkommen unvorbereitet hereingebrochen ist. Das Bezirksamt hofft inständig, dass das zweite Mädchen wieder genesen wird. Das tragische Unglück von Pfingstmontag verdeutlicht den hohen Wert einer solchen Badeaufsicht am Allermöher See.«

Der Allermöher See ist ein Baggersee mit knapp 1 Quadratkilometer Oberfläche und einer Tiefe bis zu 16 Metern. Von Ufer zu Ufer misst der See zwischen einem viertel und einem halben Kilometer. An den flachen Ufern und an der Oberfläche ist das Wasser warm, weil die Sonne es aufheizt, doch in tieferen Schichten ist das Wasser sehr kalt. Es kann vorkommen, dass weiter ab vom Ufer unvermittelt kaltes Wasser dicht unter der Oberfläche anzutreffen ist. Wenn man das nicht weiß und in plötzlich in viele Grad kälteres Wasser schwimmt, kann das schon einen Schock und Panik auslösen, besonders dann, wenn man kein geübter Schwimmer ist.

Experten raten Eltern dazu, ihre Kinder über diese Gefahren und sicheres Verhalten am und im Wasser aufzuklären. Optimal für Heranwachsende ist regelmäßiges Schwimmtraining, sagen Mediziner und Kinderärzte. Das kräftigt nicht nur Muskulatur und Knochen und legt so eine gute Grundlage für die spätere Gesundheit, sondern kann auch den Nachwuchs bei den Rettungsschwimmern, zum Beispiel in der DLRG, fördern. Zwei von drei Kindern in Hamburg können nicht schwimmen, ergab unlängst eine Anfrage an den Senat. Ab Beginn des nächsten Schuljahres soll es daher Schwimmnachhilfe für zunächst 576 Kinder geben.