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Hamburgs Grundwasser droht radioaktive Verseuchung

Landkarte Norddeutschland mit Flusseinzugsgebieten; Atommüllläger auf dem Gebiet der Elbe
Es gibt viele Atommüllläger im Elbe-Gebiet. Der Höhenzug »Asse« entwässert in die Einzugsgebiete von zwei großen Flüssen: Weser und Elbe. Grafik: Nordnordwest_Wikipedia/CS
23.12.2011| Die Lage im atomaren Zwischenlager »Asse« verschärft sich dramatisch und die geplante Rückholung der eingelagerten Atommüllfässer wird zunehmend unmöglich. Dies geht aus einem Schreiben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) vom 25. November 2011 an das Bundesumweltministerium hervor, von dem die Braunschweiger Zeitung gestern berichtete.

Zitat daraus: »Insgesamt deuten alle dargestellten Indikatoren darauf hin, dass im Verlauf der nächsten Monate bis gegen Ende 2012 eine Sachlage eintreten wird, die eine weitere Verfolgung der Stilllegungsoption ,Rückholung’ als sicherheitstechnisch nicht mehr vertretbar erscheinen lässt.« Das BfS in Salzgitter, das die Verantwortung für das Atommülllager 2009 übernommen hat, hält weiter an den Rückholplänen fest und drängt zur Eile. Langwierige Verwaltungsprozesse verzögern anscheinend die dringende Rückholung der toxischen Fässer, die durch in die Schachtanlage einbrechendes Wasser vor sich hinrosten und ganz ohne Genehmigung radioaktive Nuklide freisetzen. Es besteht akute Gefährdung für das Grundwasser.

Das ehemalige Bergwerk »Asse« liegt im Einzugsgebiet von Weser und Elbe. Ausgespülte Radionuklide wie z.B. Cäsium137 könnten demnach auch in Hamburgs Wasser auftauchen.

Aber natürlich ist alles unter Kontrolle. Weder Panikmache noch Verharmlosung seien nach den vielen Schreckensmeldungen rund um die Asse angesagt, sagt das BfS und setzt »nüchtern auf die sicherste Stilllegung des Endlagers.« Im Umkreis der Asse ist zwar ein rätselhaft erhöhtes Auftreten von Leukämie zu beobachten. Aber es wurden drei weitere Messsonden aufgestellt, »auf Wunsch der Bevölkerung«, sagte das BfS. Und zusammen mit dem niedersächsischen Umweltministerium kümmert man sich auch schon um die Dekontamination des vielen radioaktiven Wassers, dass täglich abgepumpt werden muss. So soll auf dem Gelände der Asse jetzt eine Wasserreinigungsanlage gebaut werden, die sicher besser funktioniert als die in Fukushima... Ist ja auch nur ein kleines Bisschen, was die Asse an Radioaktivität freigibt, und mit der Situation in Japan absolut nicht vergleichbar, das haben unsere Experten und Ingenieure sicher im Griff. Denn die Atomkraft ist bei uns sicher!

Über die Asse:
Was macht die gefährliche Lage in der Asse aus? Warum die Aufregung? contratom hat den ausführlichen Hintergrund zu der mehr als prekären Situation:
http://www.contratom.de/2011/12/23/asse-ii-atommull-bergung-nicht-mehr-moglich/

Borghorster Elbwiesen: Escheburg prüft Normenkontrollklage

Borghorster Elblandschaft; Blick in Richtung Biberburg
Hinweistafel im Schutzgebiet: Nach der Änderung der Naturschutzverordnung ein Anachronismus par excellence:
»BORGHORSTER ELBLANDSCHAFT
Aufgrund seiner einmaligen Vorlandflächen, seiner von der Elbe beeinflussten Feuchtgebiete, seiner Binnendünen und Sandtrockenrasen und mit den auf diese Lebensräume angewiesenen Tier- und Pflanzenarten wie das Flussneunauge, die Zwergrohrdommel, die Brenndolde und die Sand-Grasnelke, ist dieses Gebiet besonders schutzwürdig.«
16.12.2011 | Die Zeichen sind eindeutig: Hamburg will auf Biegen und Brechen seine Airbus-Ausgleichsmaßnahme in den Borghorster Elbwiesen durch- und die Landschaft unter Wasser setzen. Schleswig-Holstein, dessen Landesgebiet von der Maßnahme ebenfalls betroffen wäre, hatte Hamburg dabei schon vor geraumer Zeit per Staatsvertrag freie Hand zugestanden. Auch den Freundschaftdienst einer nötigen Anpassung der Naturschutzverordnung (PDF) erwies die Holsteinische Landesregierung den Hanseaten, sonst wäre das Projekt womöglich an »kleinlichen Naturschutzregeln« gescheitert. Die vom Vorhaben unmittelbar betroffene Gemeinde Escheburg versucht schon lange, auf die Landesregierung einzuwirken und zum Schutz ihrer Bürger verbindliche Zusagen für den nicht sicher auszuschließenden Schadensfall durch die Vernässung zu erreichen. Weil der Versuch aber bislang erfolglos geblieben ist, hat der Escheburger Gemeinderat gestern beschlossen, die Rechtmäßigkeit dieser »Verordnung zur Änderung der Verordnung über das Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft« (PDF) mitten im laufenden Planverfahren zu prüfen.

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Vun een Schabernack am Neegammer Dörstiek

»Gefahr des Versinkens« Warnschild am Spülfeld
13. Dezember: Bis an den Neuengammer Hinterdeich steht das Wasser in den neuen Spülfeldern des Neuengammer Durchstichs an.
»De Kleigrobers sünd door wesen un hebbt de Neegammer Dörstiek entschlammt. Nu steit dat Water in de Spülfelder bis ann Diek un mien Keller is ook schon kladderich.« Wolfgang Bartsch, der seit der Entschlammung des Neuengammer Durchstichs zwei Spülfelder direkt vor der Nase hat, dazwischen nur den Neuengammer Hinterdeich, ist empört.

Bei der Regionalausschusssitzung am letzten Dienstag vertellte er den Politikern und anwesenden Vertretern der Bergedorfer Verwaltung vom Abzug der Bauarbeiter von der beendeten Maßnahme. Wie sie den Schlick die ganze Zeit am tiefer gelegenen Ende der Spülfelder eingepumpt hätten und nicht am oberen Ende, dicht am Deich, sodass das Wasser jetzt am Deich ansteht und ihn aufzuweichen droht, und wie sie beim Abrücken nicht nur die Folien von den Wällen der Spülfelder weggenommen, sondern auch noch die Randdrainage wieder rausgerissen hätten. »Wat för 'n Schabernack!« Als etwas anderes könne er soviel Unsinn nicht bezeichnen, schilderte Bartsch gestenreich und trotz ihrem ernsten Inhalt hatte seine Erzählung op Platt durchaus Unterhaltungswert.

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Ein Sperrwerk ist ein Sperrwerk ist ein Sperrwerk...

10.12.2011 | Am frühen Morgen des 8. Dezember 2011 ist es zu einem schweren Schaden am Este-Sperrwerk in Cranz gekommen. Eines der beiden Sperrwerkstore hat sich beim Zufahren um etwa 70 Zentimeter gehoben und die darüberliegende Klappstraßenbrücke anderthalb Dezimeter hochgedrückt. Bis in die Nacht versuchten Mitarbeiter der HPA (Hamburg Port Authority), das über 160-Tonnen schwere, schief hängende Stemmtor mit Ketten zu stabilisieren. Der Straßenverkehr wird bis auf Weiteres umgeleitet.

Die Ursache des Unfalls sei noch nicht bekannt, gab die zuständige HPA noch am selben Tag an. Die entsprechende Polizeimeldung spricht über »starken Wasser- und Schlickdruck aufgrund der vorliegenden Sturmflut« als Grund für das verzogene Tor. Sobald das Tor vollends gesichert ist und die Sturmflutsituation es zulässt, will die HPA Taucher losschicken, um dem Fehler auf den Grund zu gehen. »Aufgrund der doppelten Sicherung durch ein weiteres Tor an der Nordseite des Sperrwerks ist die Hochwassersicherheit aber gewährleistet.«, teilte die HPA am gestrigen Freitag mit.

Zwölf Sperrwerke gibt es an der Tideelbe, das dreizehnte ist an den Borghorster Elbwiesen unterhalb der Schleuse Geesthacht in Planung. Der aktuelle Zwischenfall am Este-Sperrwerk untergräbt das Vertrauen der Borghorster Anwohner in die geplante Öffnung des Schleusenleitdamms weiter, zeigt er doch, was auch am hier geplanten Sperrwerk niemand ausschließen kann: Technische Bauten können versagen und es gibt nur relative, aber keine absolute Sicherheit. Die redundante Auslegung solcher Sperrwerke, also zwei Schotts hintereinander, verbessert die Statistik der Unglücke zwar signifikant, es bleibt aber eine gewisse Wahrscheinlichkeit eines Totalversagens zurück. Denn ein Sperrwerk ist ein Sperrwerk ist ein technisches Bauwerk, an dem viel dran ist also auch viele Möglichkeiten für Fehlfunktionen.

Showdown in Geesthacht

Landesgrenze mit Schild der Freie und Hansestadt Hamburg
Blick vom Horster Damm über die Kringelwiesen Richtung Vossmoor
28.11.2011 | Sie versuchen ihr Möglichstes, um potenziell gefährliche Umweltplanungen auf den Borghorster Elbwiesen abzuwehren. Einmal ist ihnen das auch schon gelungen, damals, vor fünf Jahren, beim so genannten EU Life-Projekt. Beharrlich und gründlich hatte die Bürgerinitiative Escheburg-Vossmoor den Planern auf die Finger geschaut und zusammen mit ihren Unterstützern ein Projekt zu Fall gebracht, das ihren Lebensraum massiv durch ansteigendes Wasser bedroht hätte.

Mittlerweile hat die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) einen neuen Plan aufgelegt, die so genannte »Kohärenzsicherungsmaßnahme in den Borghorster Elbwiesen zum Ausgleich der Teilverfüllung des Mühlenberger Lochs«. Der Plan ist jetzt viel ausgefeilter, scheinbar unangreifbarer, denn aus dem Scheitern des Vor-Projektes hat sie gelernt. Kleinlich war man nicht beim Einsatz von Steuergeldern, um scheinbar hieb- und stichfeste Planungen vorzulegen. Gutachten, Expertisen und Modelle wurden erstellt, leider gibt keines davon eine Gewähr, dass von der Maßnahme keine Gefahr ausgeht. So interpretieren das jedenfalls die meisten der 194 Einzelpersonen und Träger öffentlicher Belange, die Stellung genommen haben. Behörde und Senat geben sich indes siegessicher, nach ihrer Auffassung gehen von der Maßnahme keine Gefahren aus, wie Senat und der Regierungsdirektor Markus Pitz unisono gestern verlautbarten. Am kommenden Montag stehen sich beide Seiten beim Erörterungstermin im Geesthachter Rathaus gegenüber.

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Sumpf und Morast: Hamburg spielt mit dem Wasser

Überschwemmtes Vossmoor bei Elbeoberhochwasser im Februar 2011
Das Oberhochwasser der Elbe im Frühjahr 2011 setzte weite Gebiete im Osten Hamburgs nachhaltig unter Wasser.
Langsam wird's ernst. Die Ausgleichsmaßnahme für das zur Jahrtausendwende in Teilen zerstörte Naturschutzgebiet »Mühlenberger Loch« soll nun definitiv im Naturschutzgebiet »Borghorster Elbwiesen« umgesetzt werden. Trotz mehrfach nachgebesserter Ausführungsplanung wird die Maßnahme weiterhin erbittert von betroffenen Anrainern bekämpft, denn sie befürchten gravierende Folgen für Haus, Hof und Lebensqualität. Dessen ungeachtet möchte das Land Hamburg die Maßnahme im kommenden Jahr 2012 an diesem Ort realisieren.

Mit ihren mehrfach nachgebesserten Plänen glauben die Projektträgerin, die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI), und ihr durchführendes Büro, die stadteigene Projekt-Realisierungsgesellschaft mbH (ReGe), einen Weg gefunden zu haben, mit der sie hier die Kontrolle über das Element Wasser gewährleisten können. Die Wiedervernässung bedeute keine Gefahr für Häuser und Grundstücke, heißt es, alles sei abgesichert. Doch diese vollmundigen Behauptungen beruhigen in keinster Weise, denn sie basieren sämtlich auf modellhaften Berechnungen. Und sie widersprechen der Erfahrung. Mit der Wiedervernässung der Borghorster Elbwiesen, so ist nicht gänzlich auszuschließen, könnten der südöstlichen Zipfel von Hamburg und das angrenzende Vossmoor sowie Teile von Escheburg und Geesthacht zurück ins letzte Jahrhundert katapultiert werden, als Sumpf und Morast die umliegende Landschaft bestimmten.

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Hamburg soll neue Abwassergebühren bekommen

Ein sich von einem Wasserhahn lösender Tropfen.
Ein sich von einem Wasserhahn lösender Tropfen.
Fotos: Roger McLassus | Quelle: Wikimedia
8. Nov. 2011 | Der Hamburger Senat hat heute über einen Gesetzentwurf zur Einführung getrennter Sielbenutzungsgebühren für die Schmutz- und Regenwasserbeseitigung entschieden. Der Senat: »Danach werden diese Gebühren künftig getrennt berechnet. Bisher war die Berechnung für die Beseitigung von Schmutz- und Regenwasser an die Menge des verbrauchten Frischwassers gekoppelt. Das bleibt für Schmutzwasser zwar auch weiterhin so bestehen, für Regenwasser richtet sich die Gebühr aber in Zukunft nach der Größe der versiegelten Fläche auf dem Grundstück, über die Regenwasser ins Sielnetz eingeleitet wird. Damit werden die Gebühren gerechter verteilt und Anreize gegen die zunehmende Flächenversiegelung geschaffen.«

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